Die Aktivitäten, die die Bundes-Akademie ländlicher Raum entwickelt, zielen auf den beschriebenen Bildungs- und Kulturauftrag. Bildung versteht die Bundes-Akademie insofern noch in jenem alten humanistischen Sinne, wie er in unserer modernen Wissens- und Informationsgesellschaft erhalten werden muss, wenn auch gesellschaftlich konkret im Verhalten von Menschen und Sozialgefügen Veränderung und Entwicklung “zum Besseren” stattfinden soll. Vielmehr als durch die Vertretung und Verteidigung moralischer Standpunkte lassen sich benötigte Veränderungen zugunsten einer Zukunft der ländlichen Räume durch das Herunterbrechen der Forschungserkenntisse auf die Alltags- und Betriebskulturen der Menschen, die in ihnen leben und arbeiten, aber auch jener, die zeitweilig in ihnen Verweilen, erreichen.
Die Bundes-Akademie als Bildungseinrichtung ist deshalb bewusstseins- und kulturbildend tätig. Sie richtet Kongresse und Messen (z.B.: zu Themen "Genussregionen", "Slowfood", etc.) aus, macht gruppen- und themenspezifische Kurs- und Seminarangebote (z.B. zum "Kulturwissen des ländlichen Raumes", zu Kochkursen, zu Pilzbestimmungswanderungen, etc.) und richtet sich mit spezifisch berufsbegleitenden und ergänzenden Lehr- und Ausbildungsgängen an Arbeitswelten, Betriebe und Unternehmen, die alle in einer nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume tätig sein können und die selber im Blick auf diese Entwicklung Veränderungsverhalten erlernen müssen, um auch morgen noch im ländlichen Raum eine Zukunft zu finden (z.B. Lehrgänge für junge Landwirtinnen und -wirte in der Produktentwicklung und im Produktmarketing für ländliche Erzeugnisse). Da die Landwirtschaft, die an die Bundes-Akademie ländlicher Raum angeschlossen ist, selber als Modelleinrichtung durch die Einbindung vielfältiger Prodkutionsmanufakturen auf eine nachhaltige Produktentwicklung bei ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen bedacht sein wird, wird sie hier auch vielfältig aus allen Betriebsmanufakturen ein reiches Erzeugerwissen anbieten können.